Ein Bauer brachte eines Morgens seine Goiß zum Weiden auf eine Wiese. Da er noch auf dem Feld zu tun hatte, band er sie kurzerhand an einen Birkenbaum fest. Danach ging er seiner Wege und überließ die Goiß ihrem Schicksal und dem saftigem Grün, das rund um den Baum herum wuchs.
Die Goiß war vergessen. Sie blieb mit ihrem Stick um den Hals am Baum festgebunden. Das Gras um den Baum herum war dann auch bald ratzfatz verputz und sie versuchte mit großer Anstrengung das eine oder andere Hälmchen am Rande des kahl gefressenen Kreises zu ergattern. Eine der Konsequenzen war jedoch die, dass sich der Strick um den Hals immer mehr zuzog.
Der Hunger steigerte sich wohl ins Unermessliche, denn bei dem Versuch die frischen saftigen Blättern an den Ästen des Baumes zu erreichen, blieb sie an einem der Äste mit ihrem Strick hängen und fand den Tot.
Seit dieser Zeit wurden de Bavendorfer „Goißen-Henker“ genannt und was lag da näher, als daraus eine weitere Maskengruppe des Vereines zu gründen.
Das Häs setzt sich aus einer Kniebundhose und einer Bluse in den Brauntönen einer Goiß zusammen. Die verengten Ärmel und die schmalen, hohen Stiefel symbolisieren die schlanken Füße des Tieres. Um die Hüfte wird ein breiter Gürtel mit Glocken getragen.
Besonders zu erwähnen sind die selbst gestrickten Handschuhe, welche die Klauen darstellen. Zeigefinger und Mittelfinger, sowie Ringfinger und kleiner Finger bilden Paare. Der Daumen wird zur dritten Klaue. Die Holzmaske wird von einem echten Goißen-Fell am Hinterkopf bedeckt.
Der Goißen-Henker ist eine Einzelfigur und stellt einen grimmigen Bauern dar. Er trägt eine Kort-Kniebundhose, ein grobes, kariertes Hemd, einen grünen Janker und braune Stiefel. Auf der Maske sitzt ein verknüpfter Filzhut, unter dem lange Zottelhaare zu sehen sind. Der Goißen-Henker hat immer einen langen Ast dabei, an dem symbolisch ein Strick mit Glocken hängt.