Am 23. September 1992 wurde der Narrenverein Bavendorf ins Vereinsregister der Stadt Ravensburg eingetragen. Doch die Bavendorfer Narren können auf eine lange Vereinsgeschichte zurückblicken. Anhand eines Protokollbuches wird belegt, dass die Fasnet in Bavendorf schon seit 1935 ihren festen Platz hatte.
In den 70er Jahren wurde diese Tradition vom „Bavi-Stammtisch“, dem nur männliche Mitglieder angehören, fortgeführt.
Im Mittelpunkt des Fasnetsgeschehen stand vor allem das Narrenbaumsetzten am Bromigen Freitag, dem das Rathausstürmen mit Absetzten des Ortsvorsteher vorausging. Den prächtig geschmückten Narrenbaum stellen die ortsansässigen Zimmerleute.
Er wurde von der Bavendorfer Musikkapelle, der verkleideten Bevölkerung und vielen Kindern durch den Ort gezogen. Anschließend trafen sich alle Narren beim Kinderball im Gasthof zum Kreuz. Der Höhepunkt des Tages war der Bürgerball mit einem Programm, das jeweils unter einem anderen Motto stand.
Am Fasnetssamstag trafen sich alle Stammtischbrüder zu einer frühmorgentlichen „Klausur-Tagung“ im Gasthof zum Kreuz, die stets bis in die späten Abendstunden dauerten. Den Abschluss der Fasnet bildete der Kehraus mit der traditionellen Narrenbaumversteigerung und dem anschließenden Fällen des Baumes. Der neue Besitzer des Narrenbaumes war ab diesem Zeitpunkt für die Beseitigung verantwortlich.
1988 haben 18 Frauen und Männer zur Bereicherung der Bavendorfer Dorffasnet die Bavi-Hexe ins Leben gerufen. Diese Gruppe fand großen Anklang und nahm sehr schnell an Mitgliedern zu.
1990 wurden die Bavi-Hexen vom Bavi-Stammtisch gebeten, bei der Dorffasnet mitzuwirken. Das war schließlich auch die richtige Basis um einen eingetragenen Verein zu gründen.
1992 kam mit den Goißen mit ihrem Goißen-Henker als Einzelfigur eine weitere Maskengruppe dazu. Im gleichen Jahr wurden die Bavendorfer Gastzunft im V.A.N. und beim Herbstkonvent 1994 als Vollmitglied aufgenommen.
Auch der Hexentanz, den zahlreiche junge Frauen in mühevoller Probenarbeit einstudieren, ist aus der Bavendorfer Fasnet nicht mehr wegzudenken.
Der eigentliche Tanz wird seinem Ursprung zwar nicht verändert, die Zugabe wird aber meist jährlich neu gestaltet.
Ebenfalls wird jedes Jahr ein Kinderhexentanz mit den Kindern zwischen 4 und 11 Jahren der Vereinsmitglieder einstudiert und bei eigenen Veranstaltungen aufgeführt.
In den Adventwochen spielt die Theatergruppe des Vereins ein Lustspiel und hat so die alte Theatertradition in Bavendorf wiederbelebt.
An der ursprünglichen Dorffasnet wurde nicht viel geändert, denn an gewachsenen Traditionen sollte man nicht rütteln. Durch die Freundschaft zu vielen anderen Narrenzünften wurde sie jedoch wesentlich bunter und lebendiger.
Die Aktivitäten wurden um einen Hexenball in der Oberzeller Schussentalhalle, einem Teenieball, einer Messe für Narren, das Funkenringwürfeln und das Funkenverbrennen und Funkensonntag erweitert.
Eingeläutet wird die Fasnet jedes Jahr am 11.11. mit der Taufe der Neumitglieder. Daneben hört man den Narrenruf „Bavi – Ahoi!“ natürlich auch häufig bei Umzügen der befreundeten Narrenzünfte und den Veranstaltungen des V.A.N.